Zeitarchiv 1991

Nr. 1 - 28. Dezember 1990

(524) So starb eines Volkes Traum: Das Massaker der 7. US Kavallerie an den Sioux-Indianern am Wounded Knee. Vor genau hundert Jahren erreichte die vierhundertjährige Leidensgeschichte der Indianer ihren letzten tragischen Höhepunkt. Von Ronald D. Gerste (S. 33).

Nr. 3 - 11. Januar 1991

(525) Querulanten: Ein Phantombild: Sie schreiben endlose Eingaben, prozessieren um Pfennige und bringen Gerichte zur Verzweiflung. Von Hanno Kühnert (S. 36).

Nr. 4 - 18. Januar 1991

(526) Mit den Waffen der Wirtschaft: Die Vereinigung Deutschlands weckt bei seinen Nachbarn Ängste. Sie erinnern sich an die Zeit nach dem 1. Weltkrieg. Das Deutsche Reich wollte schon vor der Zeit des Hitler-Regimes Europa unterjochen. Von Wolfgang Zank (S 22).

(527) Die Lust am Untergang: Premierminister Major hat die Debatte über eine klassenlose Gesellschaft neu entfacht. Von Wilfried Kratz (S. 23).

(528) Was kann Björn Engholms Partei von Antonio Gramsci lernen? Auf dem Weg zu einer neuen linken Kontinuität: eine Erinnerung an den italienischen Kommunisten, der vor hundert Jahren geboren wurde. Von Peter Glotz (S. 40).

Nr. 5. - 25. Januar 1991

(529) Zeitläufte: Keine Hilfe für Patrice Lumumba: Die längste, teuerste und blutigste UN-Mission. Von Till Bastian (S. 37).

Nr. 6 - 1. Februar 1991

(530) Prophet wider Willen: Die erstaunliche Karriere des türkischen und deutschen Generalfeldmarschalls Colmar Freiherr von der Goltz-Pascha (1843-1916).
Von Klaus Dede (S. 37).

Nr. 7 - 8. Februar 1991

(531) Die grüne Front bröckelt: Leere Kassen und der Druck der Amerikaner zwingen die EG-Kommission auf einen Kurs. Die Agrarpreise sollen drastisch sinken. Von Thomas Hanke (S. 24).

Nr. 8 - 15. Februar 1991

(532) Wechselbad der Gefühle: Große Hoffnungen und bescheidene Erfolge bei der Behandlung der Parkinsonschen Krankheit. Von Hans Harald Bräutigam (Hitler, Mao, Dali) (S. 78).

Nr. 9 - 22. Februar 1991

(533) Klio und Kassandra: Zum zweiten Band von W. Manchesters großer Churchill-Biographie (München 1990). Von Klaus Hildebrand (S. 45).

(534) Zeitläufte: Geist, Macht und Biedermeier: Die Karlsbader Beschlüsse und ihre Folgen. Intellektuellen wird hierzulande immer noch leicht das Etikett des Volksverführers angehängt. Diese Neigung ist eine Erblast aus der Zeit der Demagogenverfolgung, als Fürst Metternich und sein Berater Gentz die Ordnung in Gefahr sahen. Von Klaus Günzel (41).

Nr. 10 - 1. März 1991

(535) Durchschnittlich korrupt: Die Briefe Raymond Chandlers. "Marlowe und ich verachteten die oberen Klassen, weil sie vor Verlogenheit stinken." Von Eberhard Falcke (S. 68).

Nr. 11 - 8. März 1991

(536) Zeitläufte: Alles schreiben oder den Mund halten? William Howard Russel, der erste Frontreporter. Im Krieg gedeihen Zensur. Verbot, Täuschung und Gängelung. Das Mißtrauen und das Dilemma der Medien haben Tradition. Von Michael Haller (S. 45).

Nr. 12 - 15. März 1991

(537) Das einst goldene Birma: Generale befehlen über ein vergessenes Land - mit Folter und deutscher Feuerkraft verhindern sie die Demokratie. Von David Brunstream (S. 15).

(538) Zeitläufte: Ein Modell für Glasnost: Öffentlichkeit und Politik im Österreichs Josephs II. Die Reformpolitik Gorbatschows hatte vor zweihundert Jahren einen Vorläufer im Habsburgerreich. Von Leslie Bodi (S. 45).

Nr. 13 - 22. März 1991

(539) Alles über die Weltordnung (neu und alt): Wie die Guten und die Schlechten zu unterscheiden sind. Von Gary Trudeau, New York (S. 51).

(540) Zeitläufte: Die Heimholung des Ernst Kantorowicz: The King's Two Bodies , 1957 in den USA erschienen, endlich auf deutsch. 25 Jahre mußte das Hauptwerk eines im Exil gestorbenen großen deutschen Historikers und Schriftstellers auf seine Wiederentdeckung warten. Seine Bücher und Biographie sind Dokumente europäischer Kulturgeschichte. Von Horst Fuhrmann (S. 49).

(541) Das geschändete Bild: Wie die Bundeswehr in einer Anzeigenserie Picassos "Guernica" mißbraucht - und wie dieser Mißbrauch uns zeigt, daß wir von einer "Ehrenwerten Gesellschaft" regiert werden, die verbrecherischen Waffenhandel billigt und die Vergangenheit umlügt. Von Günter Grass (S. 63).

Nr. 14 - 29. März 1991

(542) Ende einer Doktrin: Großbritannien verabschiedet sich vom Thatcherismus. Von Wilfried Kratz (S. 29).

Nr. 15 - 5. April 1991

(543) Thetanen in geheimer Mission: Die Scientology-Sekte unterwandert bundesdeutsche Unternehmen. Von Irene Meisner und Egmont R. Koch (S. 9).

Nr. 16 - 12. April 1991

(544) Zeitläufte: "Welche Heimsuchung ist über uns gekommen...": 750 Jahre nach der Mongolenschlacht auf der Wallstatt bei Liegnitz: Zeitzeugen berichten. Von Eva Eggebrecht (S. 37).
(545) Lima im Elend der Cholera: Wo das Leben schrecklicher ist als die Krankheit: Ein Tagebuch der Apokalypse. Von Jean-Paul Dubois (S. 90).

Nr. 18- -26. April 1991

(546) Antifaschismus - ein deutscher Mythos: Anmerkungen zu einem verdrängten Kapitel der Linken. Von Antonia Grunenberg (S. 62).

(547) Zeitläufte: Wiedervereinigung auf amerikanisch: Die mißlungene "Reconstruction" nach dem Bürgerkrieg (1865-1877): Der Süden blieb weit hinter dem Norden zurück.
Von Stig Förster (S. 45).

Nr. 19 - 3. Mai 1991

(548) Zeitläufte: Die Jagdgründe in Ruperts Land: Ein Königreich der Händler: Die Hudson`s Bay Company nimmt Abschied von ihrer Geschichte. Von Karl Felder (S. 37).

Nr. 20 - 10. Mai 1991

(549) Ungläubige Wähler: Die Engländer mißtrauen den Versprechungen ihrer Regierung, der Aufschwung stünde unmittelbar bevor. Von Wilfried Kratz (S. 44).

(550) Traumwandler im All: Probleme mit dem Shuttle, Mißwirtschaft, Zweifel am Sinn der bemannten Raumfahrt. Die NASA ist vom Symbol des Fortschritts zur nationalen Peinlichkeit geworden. Von Christoph Drösser (S. 17).

(551) Ein Land geht unter: Nach der Sintflut. Die Katastrophe in Bangladesch offenbart das Versagen der Politiker. Von Gabriele Venzky (S. 9).

Nr. 21 - 17. Mai 1991

(552) Meister der krummen Takte: Der britische Gitarrist Fred Frith balanciert zwischen Lyrik und Maschinentosen. Von Ulrich Stock (S. 79).

Nr. 22 - 24. Mai 1991

(553) Zeitläufte: Eine deutsche Kaiserin aus Byzanz: Vor tausend Jahren starb Theophanu, die dem westlichen Kaiserreich Stabilität im Innern und außenpolitische Erfolge verschaffte. Von Freek Bulthaupt (S. 37).

Nr. 23 - 31. Mai 1991

(554) Das Ende des indischen Traums: Der Mord an Rajiv Ghandi hat Indien erschüttert. Seit langem treibt der Subkontinent auf die große Krise zu. Analphabetismus, Korruption, Raubbau an der Natur, religiöse und ethnische Konflikte, Kastenwahn, Zentralismus und marode Wirtschaft haben ein Modell für die Dritte Welt scheitern lassen. Von Barbara Crossette (S. 9).

(555) Die Drückeberger: Nachwort zu einem kritisierten Verhalten. Während des Golfkrieges ging das Wort von der "Drückebergerei" der Deutschen um. Im folgenden Beitrag geht es um den historischen Hintergrund des Begriffs. Der Autor ist Historiker im Militärgeschichtlichen Forschungsamt in Freiburg. Von Wolfgang Wette (S. 68).

Nr. 24 - 7. Juni 1991

(556) König Monster: Machtmaschine, Freund der Musen, Kunstvernichter - mit einer großen Ausstellung in Greenwich feiert England Heinrich VIII.. Von Bendikt Erenz (S. 57).

(557) Heiße Erde aus dem kalten Krieg: Krankenakten beweisen: Tausende ostdeutscher Kumpel starben für die sowjetische Bombe. Von Holger Douglas und Thomas Kleine-Brockhoff (S. 15).

(557a) Zeitläufte: "Hitler wird uns den Hals umdrehen." Warum der Diktator und seine Generäle den Verbündeten im Osten zerschlagen wollten: Am 22. Juni 1941 überfiel die Wehrmacht die Sowjetunion (I). Von Karl-Heinz Janßen (S. 37).

Nr. 25 - 14. Juni 1991

(557b) Zeitläufte: "Wir müssen Freunde bleiben." - Wie der deutsche Blitzsieg auf dem Balkan das Selbstbewußtsein Stalins erschütterte. Nie wurde ein Krieg von den Militärs so leichtfertig, fahrlässig und hochmütig vorbereitet (II). Von Karl-Heinz Janßen (S. 35).

Nr. 26 - 21. Juni 1991

(558) Für Deutschland eine andere Rolle: Ausländische Kritiker fordern, die Bundesrepublik müsse mehr Verantwortung übernehmen - auch in fernen Krisenregionen. Wider die falschen Ratgeber: Nicht Panzer und Soldaten dürfen die deutsche Weltpolitik bestimmen.
Von Norman Birnbaum (S. 58).

(558a) Zeitläufte: "Das haben wir nicht verdient!" Aus Angst vor einem Krieg mit den Deutschen schlug Stalin alle Warnungen aus dem Wind (III). Von Karl-Heinz Janßen (S. 45).

(559) Im langen Schatten der Lady: Margaret Thatchers Erblast: Premierminister John Major tut sich schwer, die britischen Konservativen in der Europafrage zu einen. Von Jürgen Krönig (S. 8).

Nr. 27 - 28. Juni 1991


(559a) Zeitläufte: "Beherrschen. Verwalten, ausbeuten." Der andere Holocaust: Das Hitler-Regime plante den Hungertod von 30 Millionen Russen (IV). Von Karl-Heinz Janßen (S. 45).

(560) Das Medium als Wille und Vorstellung: Nicht zuletzt die sogenannte Berichterstattung über den Golfkrieg hat gezeigt: Im Fernsehzeitalter umgibt uns zunehmend eine künstliche Welt (S. 54).

(561) Freibier für Molly: Liebe und Tod am Ufer des Liffey - ein Volksvergnügen nach James Joyce. Am 16. Juni 1954 feierten vier Männer zum ersten Mal den Tag, an dem Mr. Bloom, legendärer Held aus Ulysses , durch Dublin zog. Seitdem ist Bloomsday ein Touristenhit geworden, gesponsored von Shell und Guinness: "a bloomin' great day". Von Rainer Luyken (S. 80).

Nr. 28 - 5. Juli 1991 (562) Zeitläufte: "Die Welt stürzt ein!" Bismarcks Triumph bei Königgrätz: Die Zertrümmerung des Deutschen Bundes gefährdete das europäische Gleichgewicht. Vor 125 Jahren wurde Österreich von Preußen aus Deutschland verdrängt. Von Gerd Fesser (S. 37).

Nr. 30 - 19 Juli 1991

(563) Herr der Drogen setzt sich durch: Warum darf Pablo Escobar, der Chef des Medellin-Kartells, in Frieden leben? Von Peter B. Bensinger (S. 35).

Nr. 33 - 9. August 1991

(564) Karl V. - Eine fast moderne Innerlichkeit: Ferdinand Seibts Biographie des Herrschers, in dessen Reich die Sonne nie unterging. Von Wilhelm Ribhegge (S. 35).

(565) Heroin auf Rezept: Polizisten richten gegen die Mafia wenig aus. Mit kontrollierter Drogenabgabe können Junkies gerettet werden. Von Hans Harald Bräutigam (S. 62).

Nr. 34 - 16. August 1991

(566) Unter dem Fluch des Kokains: Lateinamerikas Wirtschaft wird immer abhängiger von der Droge - der Kampf wird immer aussichtsloser. Von Jörn Arfs (S. 38).

Nr. 35 - 23. August 1991

(567) Briten raus! Seit über vierzig Jahren verwüstet britisches Militär die Lüneburger Heide. Das Soltau-Lüneburg Abkommen, ein in Westeuropa einmaliger "Besatzungvertrag", macht es möglich. Doch jetzt soll endlich Schluß sein mit dem englischen Krieg in deutschen Dörfern. Von Ulrich Stock (S. 42).

Nr. 36 - 30. August 1991

(568) Stadtbummel mit einem Toten: Von Abe Rogge begleitet durch das Amsterdam des Jan-willem van de Wetering. Von Patrick van Odijk (S. 63).

(569) Das hundertjährige TV-Programm: Eine satirische Kollektion der ZEIT zur Funkausstellung in Berlin (S. 50).

(570) Die Revolution von 1075: Muß die Rechtsgeschichte umgeschrieben werden? Zu Harold. J. Bermans bahnbrechender Studie. Von Uwe Wesel (S. 46).

Nr. 37 - 6. September 1991

(571) Echo aus einem düsteren Reich: David Lynchs Fernsehserie "Twin Peaks". V. Andreas Kilb (S. 60).

(572) Schuld sind immer die anderen: Ein Plädoyer für die selbstkritische Bewältigung der eigenen Geschichte. Von Wolfgang Thierse (S. 13).

(573) Der Siegeszug des weißen Mannes: Alfred W. Crosbys Studie über den Prozeß zivilisatorischer Ungleichheit: Ökologischer Imperialismus . Von Thomas Schmidt (S. 78).

(574) Der Akt des Sehens: Wim Wenders über seinen Film: "Bis ans Ende der Welt" (S. 67).

(575) Die deutsche Lust am Kraftwagen: Wie Führer und Volk dem Automobilrausch verfielen: Die Motorisierung der Volksgemeinschaft. die im vorigen Jahr 11000 Menschen das Leben kostete, ist nach Meinung Till Bastians ein später Triumph des Verkehrspolitikers Adolf (S. 97).

Nr. 38 - 12. September 1991

(576) Der Verrat der Intellektuellen: über Julien Benda. Von Ulrich Greiner (S. 57).

(577) Oswald und die anderen: Mehr als ein Roman über den Kennedy-Mord: Don DeLillos Sieben Sekunden . Von Martin Hielscher (S. 77).

(578) Mutterwitz: BBC-Satire 1940/44. Bruno Adler über: Frau Wernicke: Kommentare einer Volksjenossin, Mannheim 1990 (S. 79).

(579) Zeitläufte: Als Preußen am Scheideweg stand: Die Affäre Klement 1718/20: Phantasien eines Betrügers oder eine österreichisch-sächsische Provokation. Von Erich Jennewein (S. 41).

Nr. 39 - 19. September 1991

(580) Die Ablehnung der Mutlosigkeit: über Manes Sperber. Von Jürgen Fuchs (S. 66).

(581 Zeitläufte: Die Wissenschaft vom Weibe: Archäologie der Gynäkologie - in der Tradition Foucaults. Claudia Honeggers beeindruckende Studie über die Ordnung der Geschlechter. Von Ute Frevert (S. 61).

(582) Innere Stille, Schweigen: Eine Woche der Meditation mit Buddhas Schülern in der Eifel. Von Carl-Christian Kaiser (S. 91).

Nr. 40 - 26. September 1991

(583) Der gute John und die bösen Tories: Premierminister Major möchte seine Popularität bald in Stimmen ummünzen. Von Jürgen Krönig (S. 9).

(584) Zeitläufte: "Ich habe mich ausgestoßen": Das Los von Zehntausenden deutscher Deserteure im Zweiten Weltkrieg. In einem aufsehenerregenden Urteil vom 11. September hat das Bundessozialgericht in Kassel der Witwe eines in den letzten Kriegswochen wegen Fahnenflucht hingerichteten deutschen Soldaten erstmals eine Hinterbliebenenrente zugesprochen. Lange hat es gedauert, bis sich diese Auffassung in der Justiz Bahn gebrochen hat. Von Volker Ullrich (S. 45).

(585) Das Wort bewahren: Ein neues Tagebuch der Anne Frank . Die Text- und Editionsgeschichte bleibt problematisch. Allein das Kriterium der Vollständigkeit sollte bestimmend sein. Von Willi Jasper (S. 49).

(586) Slips von Zeitgenossen: Ein anarchistischer Spötter und sein Unterhosen-Museum. Der Belgier Jan Bucquoy zeigt intime Stücke, getragen von Prominenten. Von Klaus-Peter Schmid (S. 94).

(587) Der Lederstrumpf der Utopie: Fritz J. Raddatz über Ernst Bloch (1885-1977). Blochs Werke sind alle im Suhrkamp Verlag erschienen (S. 68).

(588) Ist es Schöpfung, oder ist es Vernichtung? Über den amerikanischen Schriftsteller Herman Melville, der vor hundert Jahren starb - ein Lebensbild von Willi Winkler (S. 70).

(589) Ein König zum Gruseln: Zu Besuch in den Schlössern Heinrichs VIII. Von Elsemarie Maletzke (S. 85).

Nr. 41 - 3. Oktober 1991

(590) Schlag nach bei Gramsci! Eine neue Galionsfigur der Linken? Der erste Band der Gefängnishefte - dazu eine Studie über sein Konzept der "Zivilgesellschaft", Hamburg 1991. Von Hans-Martin Lohmann (S. 52).

(591) Zwischen Himmel und Erde und beides zugleich: Das Ansprechbare und das Unaussprechbare - Klischees über Mozarts Musik ernstgenommen. Von Hans Heinrich Eggebrecht (S. 76).

(592) Jeder Ton hat eine kleine Schwäche vor sich: Zwischenbilanz am Beginn der Schlußrunde des Mozart Bicentennials. Von Heinz Josef Herbort (S. 73).

(593) Musiker auf dem Hügel: Ein Vorbild für viele in vielerlei Hinsicht - ein Mythos. Zum Tode von Miles Davis (1926-1991). Von Michael Naura (S. 80).

(594) Der blaue Mond von Texas: Blues für Rock-Fans: Blendende Technik, sarkastisch gebrochene Emotion: Johnny Winters Wiederkehr. Von Christoph Diekmann (S. 80).

(595) Von der Sinnlichkeit der Welt: Die Geschichtsschreibung des Fernand Braudel. Von Alexander Smoltczyk (S. 66).

(596) Über die Schwelle: Die folgende Geschichte . Eine Erzählung des Holländers Cees Nooteboom, Frankfurt 1991. Von Rüdiger Safranski (S. 88).

Nr. 42 - 11. Oktober 1991

(597) Biedermann und Brandstifter: Die Harzburger Front und ihr Flegel Hitler. Vor sechzig Jahren verbündeten sich die alten Machteliten des Kaiserreichs, Großgrundbesitz, Schwerindustrie, Militär, mit der braunen rechtsradikalen Massenbewegung zum Sturz der Republik. Von Heidrun Holzbach-Linsenmaier (S. 49).

(598) Nadine Gordimer: Nobelpreis für Literatur 1991: Anzeige des Fischer Taschenbuch Verlages (S. 70).

(599) Das Recht auf Heimat: Literaturnobelpreis 1991: Eine Würdigung für die Schriftstellerin oder die Kämpferin gegen Apartheid. Von Klaus Harpprecht (S. 70).

(600) Ein Name, den keiner nennt: Südafrikanische Reaktionen auf die Nobelpreisverleihung. Von Bartholomäus Grill (S. 70).

(601) Wie werde ich ein Freak? Ralf Rothmanns erster Roman Stier (Frankfurt 1991. Von Hajo Steinert (S. 10).

(602) Die Macht einer Schimäre: Eric J. Hobsbawm über Mythos und Realität des Nationalismus seit 1780, Frankfurt 1991. Von Thomas Schmid (S. 27).

(603) Medikalisierung der Gesellschaft: Manfred Vasolds Geschichte der Epidemien : Pest, Not und schwere Plagen, München 1991. Von Richard J. Evans (S. 29).

(604) Miniaturen ohne Gewähr: Simon Schamas fiktive Geschichtsschreibung: Wahrheit ohne Gewähr - Über zwei historische Todesfälle und das Vexierbild der Geschichte", München 1991. Von Peter Schöttler (S. 31).

(605) Der Makel der Erbsünde: Peter Brown über Körperlichkeit, Sexualität und Entsagung im frühen Christentum: Die Keuschheit der Engel , München 1991. Von Barbara Beuys (S. 36).

(606) Wie es gewesen sein könnte: Hayden Whites Metahistory , Frankfurt 1991, schärft unsere Sinne für die Tiefenstruktur historischer Einbildungskraft. Von Christa Dericum (S. 37).

(607) Vereint im Fremdenhaß: Im neuen Deutschland schlägt der Streß des Zusammenschlusses in Aggression um. Jede Nacht Brandsätze auf Asylantenheime. Von Wolfgang Gehrmann, Kuno Kruse, Reiner Scholz und Eberhard Seidel-Pielen (S. 17-20).

(608) Der Haager Selbstmord: Warum die Niederländer mit ihrem Entwurf für eine politische Union scheiterten. Von Klaus Peter Schmid (S. 13).

Nr. 43 - 18. Oktober 1991

(609) Major auf dem Drahtseil: Londons Unbehagen vor dem EG-Gipfel. An der europäischen Gemeinschaft scheiden sich die konservativen Geister. Von Jürgen Krönig(S. 7).

(610) Zeit der Gewalt: Südafrikas steiniger Weg in die Demokratie: Die Gesetze der Apartheid sind aufgehoben, ihr Geist aber wirkt fort. Verbohrte Weiße und zornige Schwarze gefährden den Wandel. Von Bartholomäus Grill (S. 14).

(611) Zeitläufte: Die Wilhelmstraße: Das war sie: vom Soldatenkönig angelegt, ein barockes Viertel mit kleinen Adels- und Bürgerpalästen. Von Schinkel ausgeschmückt, dann der Sitz preußischer und reichsdeutscher Regierungsämter, seit Bismarck weltbekannt wie der Quai d'Orsay und die Downing Street, in der Weimarer Republik bescheiden modernisiert, unbeliebt bei den Nazis, zerstört von britischen Bomben und den Dynamittrupps des Stasi-Staates. Von Bodo-Michael Baumunk (S. 45).

(612) Deutscher Geist und liberales Ethos: Die frühe Sozialphilosophie Helmuth Plessners. Von Andreas Kuhlmann (S. 64).

(613) Die letzte Flucht: Huren in Zeiten wie diesen. Auf Safari zum roten Licht. Von Deutschland über Wien in die Anden. Ein Reisebericht von Helmut Schödel (S. 69).

(614) Die glücklichen Vier: Indonesiens beispielhaftes Konzept zur Familienplanung. Mit Geburtenkontrolle gegen Armut. Von Hans Harald Bräutigam (S. 97).

(615) Schöner Wohnen statt Revolution: Zwanzig Jahre Freistadt Christiania. Die Kopenhagener Anarchistenrepublik wandelt sich zum legalen Hippiemuseum. Von Jens Heitmann (S. 97).

Nr. 44 - 25. Oktober 1991

(616) Auf der Suche nach dem guten Leben: Momentaufnahme der amerikanischen Debatte: Liegt die Zukunft der Demokratien in einer neuen Moral? Auch in Amerika diskutiert die Linke ihr Selbstverständnis in einer veränderten Welt. Von Werner A. Perger (S. 11).

(617) Meister der weichen Materie: Nobelpreis für Physik. Erfolgreiche Ordnungssuche in fließenden Systemen. Von Hans Schuh (S. 46).

(618) Zeitläufte: Das große Jahrzwölft: Anspruch und Wirklichkeit der preußischen Reformen: Mit Zivilcourage, Phantasie und durchdrungen von Erziehungseifer gingen die preußischen Reformer in dunkler Zeit ans Werk: Kommunale Selbstverwaltung, Bauernemanzipation, Bildungsreform, allgemeine Wehrpflicht, Gewerbefreiheit und Emanzipation der Juden legten für mehr als ein Jahrhundert die Fundamente des neuen Preußen. Von Klaus Günzel (S. 49).

(619) Der mythologische Karneval: Peter Greenaway verfilmt Shakespeares Sturm : ein Blick in "Prosperos Bücher". Von Andreas Kilb (S. 67).

(620) Des Aristoteles verzweifelte Tochter: Über Hannah Arendt (1906-1975). Von Joachim Fritz-Vannahme (S. 77).

(621) Aufbruch in die Moderne: Drei Studien zur Rolle der Juden in der deutschen Gesellschaft. Von Julius H. Schoeps (S. 87).

Nr. 45 - 1. November 1991

(622) Das Deutsche und das Fremde: Fremdenhaß ist ganz wörtlich zu nehmen: Gehaßt wird das Unbekannte; damit man es hassen kann, muß es unbekannt bleiben. Aber wie steht es mit dem Verhältnis von Deutschen und Ausländern, wo sie sich wirklich begegnen? Ein Streifzug durch den Alltag von Frank Drieschner, Kuno Kruse und Ulrich Stock (S. 17).

(623) Zeitläufte: Ali im Wunderland: Vor dreißig Jahren setzte die Einwanderung türkischer Gastarbeiter nach Deutschland ein: Am 30. Oktober 1961 wurde das Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik und der Türkei unterzeichnet. Heute leben 1,6 Millionen Türken hierzulande. Die Geschichte der Deutsch-Türken: wirtschaftlich im Aufstieg, im Kulturleben unübersehbar, politisch machtlos. Von Klaus Leggewie und Hans Groffebert (S. 45).

(624) Die Landpredigt: Spike Lees Film "Jungle Fever". Von Karsten Witte (S. 77).

(625) Anarchie in Bahia: Arm und elend und trotzdem gern und lustvoll leben - wie geht das? Von Martin Merz (S. 99).

(626) Gedicht, Maschine: Gesammelte Lyrik des Amerikaners William Carlos Williams: D er harte Kern der Schönheit , München 1991. Von Stefana Sabin (S. 4).

(627) Japan: ja! Kurt Singers brillante Studie Spiegel, Schwert und Edelstein , Strukturen des japanischen Lebens, Frankfurt 1991. V. Manfred Osten (S. 16).

(628) Revolutionär deutscher Außenpolitik: Zum zweiten Band der großen Adenauer-Biographie von Hans-Peter Schwarz, Stuttgart 1991. Von Christian Hacke (S. 17).

(629) Repräsentant deutscher Hybris: Über den Ort Kaiser Wilhelms II. in der deutschen Geschichte. Von Volker Ullrich (S. 17).

(630) Eine Eskapade: Über das Kinderbuch Mathilda und die Feuerwehr von Donald Barthelme/Pierre Thome, Köln und Zürich 1991. Von Konrad Heidkamp (S. 25).

(631) Unscharfe Datenbrille: Ein holpriger Rundflug durch die Geschichte und Zukunft elektronischer Kunstwelten (Cyberspace) von Klemens Polatschek (S. 32).

(632) Ein Volk von Invaliden: Stößt der Sozialstaat an seine Grenzen? Ist er noch zu finanzieren? Eine alte Debatte flammt in vielen westeuropäischen Ländern wieder auf, auch in der Bundesrepublik. Besonders kraß ist das Fallbeispiel Holland. Die Niederländer haben den Mißbrauch des Wohlfahrtsstaates auf die Spitze getrieben. Von Klaus-Peter Schmid (S. ).

(633) Zeitläufte: Gute Brüder, böse Schwestern? Die Geschichte der Freimaurerinnen - von der Aufklärung bis heute. Von Micaela von Marcard (S. 49).

(634) Ein Held unserer Zeit: Über Kevin Costner und die neue Moral im amerikanischen Kino. Die Zeit der Yuppies, Machos und Materialisten ist vorbei. Hollywood besinnt sich wieder auf die Tugenden des Mittelstandes, und Kevin Costner ist sein Prophet. Von Hans-Christoph Blumenberg (S. 65).

(635) Schnürbrüste überall! Zum Beispiel Georg Christoph Lichtenberg oder: Was Aufklärung ist. Eine Dankrede anläßlich der Verleihung des Jean-Amery-Preises für Essayistik 1991. Von Reinhard Merkel (S. 71).

(636) Der Wahn aus Devil's Hole: Die Morde der Manson Family an der Schauspielerin Sharon Tate und ihren Freunden sind bis heute unvergessen. Sie beschworen einen Satans- und Killermythos, der sich tief ins Bewußtsein der amerikanischen Gesellschaft fraß. Wer heute das Death Valley in Kalifornien bereist, weiß nur selten, daß hier der Ausgangspunkt für die psychopatischen Aktionen der verblendeten Gruppe lag. Wo die Manson-Family ihre Morde plante: Eine Spurensuche in Kalifornien von Tobias Gohlis (S. 81), s.a. Ed Sanders: The Family , Rowohlt Verlag.

Nr. 47 - 15. November 1991

(637 ) Zeitläufte: Der Todeszug der Lanzenreiter: Kolumbus hat Venezuela auf seiner dritten Reise entdeckt. Dreißig Jahre danach gab Karl V. das Niemandsland dem Augsburger Bankhaus Welser zu Lehen. Deutsche Eroberer trieb die Gier nach Gold. Von Gottfried Kirchner (S. 49).

Nr. 48 - 22. November 1991

(638) Die blutige Front in Brooklyn: Seit Monaten bekämpfen sich Schwarze und Juden in New York. Der Kampf der beiden Minderheiten wird zum Menetekel für den Schmelztiegel Amerikas. Von Michael Schwelien (S. 11).

Nr. 49 - 29. November 1991

(639) Piraten vor Malaga: Vor 55 Jahren beging die Wehrmacht ihr erstes Kriegsverbrechen: Deutsche U-Boote führten heimtückische Angriffe vor der spanischen Küste.
Von Bodo Herzog (S. 49).

Nr. 50 - 6. Dezember 1991

(640) Der Tod aus dem Hindukusch: In den Anbauländern ist der Kampf gegen die Drogen nicht zu gewinnen. Schlafmohnfelder, soweit das Auge reicht: In Pakistan und Afghanistan wächst der Rohstoff für die Heroinmärkte Europas. Abgeordnete dealen, Mudschahheddin finanzieren ihren Krieg mit Rauschgifthandel. Alle profitieren und bestechen (S. 17).

(641) Der Spalt einer angelehnten Logentür: Mozart-Literatur im 200. Todesjahr des Komponisten: auf Bekanntes zurückgreifen und es ausschlachten. Von Heinz Josef Herbort (S. 27).

(642) Fritz Langs "Dr. Mabuse": Filmplakat in einer Anzeige des Landes Brandenburg (S. 31).

(643) Zeitläufte: Tora! Tora! Tora! Aus heiterem Himmel überfielen vor fünfzig Jahren die Japaner die amerikanische Pazifikflotte in Hawaii. Pannen, Trägheit, Unachtsamkeit führten zu einer unfaßbaren Katastrophe. Von Theo Sommer (S. 49).

(644) Vom Rad: Der Philosoph Vilem Flusser, der in der vergangenen Woche ums Leben gekommen ist, hatte sich wie kaum einer mit der modernen Informationsgesellschaft auseinandergesetzt. Er hatte aber auch unermüdlich über die elementaren Dinge des Alltags nachgedacht, so wie in diesem Aufsatz, den er uns vor einiger Zeit geschickt hat (S. 73).

(645) Strafen gegen das Elend: Mütter, Kinder, Crack: Amerika verschärft die Verfolgung drogensüchtiger Schwangerer. Von Arthur Kreuzer (S. 90).

Nr. 51 - 13. Dezember 1991

(645a) Zeitläufte: "Bis Chimsky.": Warum der deutsche Musketier nicht bis zum Kreml kam: Völlige Überschätzung der eigenen Kraft und fahrlässige Unterschätzung der Roten Armee führten das Ostheer vor fünfzig Jahren in die Katastrophe. Von Karl-Heinz Janßen (S. 37).

(646) Das Fahrrad des Dschingis Khan: Nikita Michalkows Mongolen-Epos Urga . Von Benjamin Henrichs (S. 58).

(647) Von realer Gegenwart: Über "Night On Earth" und das Kino des Jim Jarmusch. Von Andreas Kilb (S. 59).

(648) Rein die Seele, rassig der Körper: Die Geschichte meines Sohnes : ein problematischer Roman der Nobelpreisträgerin Nadine Gordimer. Von Bartholomäus Grill (S. 68).

(649) Alle reimen auf "raus": Die Sprüche meiner Kollegen. Von Axel Schulze (S. 83).

(650) Suche nach Seltsamer Materie: Mit großem Aufwand versuchen Physiker, die Existenz einer ungewöhnlichen Form der Materie zu beweisen. Manche behaupten, das All bestünde überwiegend aus diesem Stoff. Die schwierige Klärung eines großen kosmologischen Rätsels. Von Hans Schuh (S. 88).

(651) Ein Spiel mit Gott: Weltweit feiert man in diesem Jahr seinen 500. Geburtstag - Ignatius von Loyola, Begründer des Jesuitenordens. Der Heilige Ignatius, die Jesuiten und die Faszination der Orthodoxie. Von Michael Winter (S. 41).

(652) Bald Schwein, bald Schmetterling, oder: Die Moral der Kunst ist die Moral: Seit einiger Zeit ist die literarische Debatte eine Debatte über die Moral der Schriftsteller. Kann jemand, der ein Schwein ist, ein großer Künstler sein? Aber wenn die Seele verlumpt, dann verlumpt auch die Kunst. Der folgende Essay ist auch ein Beitrag zum gegenwärtigen Streit über die Kunst des Verrats und den Verrat der Kunst, über den Zusammenhang von Talent und Charakter. Von Benjamin Korn (S. 47).

(653) Eine Jugend in den Midlands: Szenen aus der englischen Provinz: Auf den Spuren von George Eliot. Von Elsemarie Maletzke (S. 57).

(654) Böser die Glocken nie klangen: Wehmütige Weihnachtserinnerungen eines Hamburger Alt-Achtundsechzigers. Von Peter Schütt (S. 65).


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