Whoever the man who the post which on the bridge
which on the road which to Worms
goes, lies, stood, knocked over, identifies,
gets a reward.
The Narrative Men,
in: Tzvetan Todorov:
The Poetics of Prose,
tr. Richard Howard, Ithaca, NY, Cornell University Press, 1977,
zitiert und word-for-word übersetzt ins Englische von John Barth:
Tales Within Tales Within Tales,
p. 235, in:
The Friday Book,
NY 1984, p. 218-238.
John Barth Tzvetan Todorov zu Frametales, Geschichten in Geschichten in GeschichtenDer große John Barth zitiert diesen wunderbaren Satz des bulgarischen Strukturalisten Tzvetan Todorov, der die Struktur von Rahmenerzählungen verdeutlichen soll, im Zusammenhang mit seiner Geschichte Dunyazad, des ersten Teils seines dreigeteilten Romans Chimera (1972). Weder Chimera noch The Friday Book sind bis jetzt übersetzt. Schande über Rowohlt.Jedes Nomen, angefangen mit «Derjenige», benötigt zwingend einen Nebensatz, um seine «Geschichte» zu erzählen. Da dieser jedoch auch ein Nomen enthält, sind weitere und weitere Nebensätze vonnöten, bis zu einer künstlichen Unterbrechung, wo dann jeder der durch einen Nebensatz unterbrochenen Sätze mit einem Verb abgeschlossen wird. Rahmenerzählungen, so Todorov, weisen die gleiche Struktur auf. Jedes Nomen entspricht einer Figur in einer Erzählung. Jeder eingeführte Charakter erzwingt eine neue Geschichte. Die Verben, so fügt Barth hinzu, entsprechen dann den dramaturgischen Höhepunkten der Geschichten und in diesem Sinne ist der obige Satz mit seiner Reihe von nacheinander gesetzten Verben, die wie ein string of firecrackers (p. 236) losgehen, dramatischer als die meisten Rahmenerzählungen. Nach Todorov besteht diese Analogie nicht zufällig. Die Art und Weise, wie wir Geschichten erzählen, die narrative Struktur, ist ein Echo der tieferliegenden linguistischen Struktur, der keiner von uns entkommen kann und und die Form der Rahmenerzählung entstammt der syntaktischen Möglichkeit, Nebensätze zu bilden, deren tatsächliche Satzaussage aufgeschoben werden kann. Darüber hinaus ergeben sich jedoch aus dieser strukturellen Übereinstimmung weitere grundlegende Schlußfolgerungen zum Verhältnis von Sprache, Literatur und Leben. Jede Erzählung, wovon sie auch erzählt, erzählt auch von sich selbst, vom Erzählen und von der Sprache. Für Todorov ist dies die wesentlichste Eigenschaft des Erzählens überhaupt. Weiterhin stellt er eine Verbindung zum Leben her, indem er behauptet, daß wir Geschichten erzählen und ihnen zuhören, weil wir Geschichten leben und innerhalb von Geschichten leben. Welche Lehre können wir dann mit John Barth aus der Geschichte der Scheherazade ziehen: wir müssen ums verrecken erzählen, mit Erzählen aufzuhören heißt sterben!
One might add that if this is true, then not only is all fiction fiction about fiction, but all fiction about fiction is in fact fiction about life. Some of us understood that all along. (Barth, The Friday Book, p. 236). |
Alan Lindsay Death in the Funhouse: John Barth and Poststructural Aesthetics
(Studies in Literary Criticism and Theory, Vol 2)
Chimera at Amazon.Com if unavailable at Amazon.de
John Barth WeblinksJohn Barth Info Center Dave Edelmans große John Barth Webseite.John Barth at The Scriptorium: When you open up one of John Barths books you know youre not in Kansas anymore (if you take Kansas to metaphorically stand for the world of conventional realist literature, rather than literally referring to the state in the central US pop. (est. 1990) 2,477,570; capital, Topeka; acquired as part of the Louisiana Purchase in 1803 and became the 34th state of the US in 1861 which wouldnt make a lot of sense, especially if, like myself, youve never even been to Kansas). Reading John Barth by Charles Harris, at the Center for Book Culture. John Barth - The Parallels! - John Barth zu Italo Calvino and Jorge Luis Borges. John Barth - Virtuality - John Barth zu Textproduktion am PC und zu Virtual Realities, ein Aufsatz von der Johns Hopkins Universität. Chimera - New York Times Book Review, Sep. 24, 1972 - by Leonard Michaels. On Teaching John Barth Classroom Issues and Strategies: In giving up the conventional mimesis of realism, Barth, however, elects the contrary powers of what, in Chimera, he terms the Principle of Metaphoric Means, the investiture by the writer of as many of the elements and aspects of his fiction as possible with emblematic as well as dramatic value ( Chimera 203). This device leads to an additional motive for Barths frequent dramatizations of the blocked writer. Such writers may be metaphors for something important in our culture. Students in class discussion may want to explore possible referents for the metaphor by asking themselves what aspects of American or Western culture appeared especially blocked in 1968, a year that, it turns out, may stand roughly as the midpoint of the Cold War. What is there about contemporary culture that it has lost its ability to move forward in the progressive fashion that the Enlightenment, Positivism, and modern scientific thinking once promised?Vineland in the Novels of John Barth and Thomas Pynchon by Dirk Vanderbeke (Greifswald).
Tzvetan Todorov WeblinksDefinition des Fantastischen nach Todorov |
©
Otto Sell
Tuesday, June 13, 2000
Last update Monday, January 09, 2006