Bücher für das ganze LebenBrauchen wir einen neuen Literatur-Kanon?( ) Und Hofmannsthal, in seinem berühmten Gespräch über Gedichte, läßt seine beiden Redner, Clemens und den Gabriel, darüber diskutieren.
Clemens spricht aus, was auf der Hand liegt und also nur die Hälfte ist:
Darauf entgegnet Gabriel: Niemals setzt die Poesie eine Sache für die andere, denn es ist gerade die Poesie, welche fieberhaft bestrebt ist, die Sache selbst zu setzen. Und er fügt hinzu: Wollen wir uns finden, so dürfen wir nicht in in unser Inneres hinabsteigen: draußen sind wir zu finden, draußen. Wie der wesenlose Regenbogen spannt sich unsere Seele über den unaufhaltsamen Sturz des Daseins. Wir besitzen unser Selbst nicht: von außen weht es uns an. Ulrich Greiner, DIE ZEIT, Nr. 21, 16. Mai 1997, S. 1 |