William Gaddis JR Scene GuideSeitenzahlen: Goldmann, München, September 2001Die zweite Angabe bezieht sich auf die Originalausgabe, New York: Penguin, 1993 Annotated Scene Guide by Steven Moore
|
Widmung:
for Matthew
Once more unto the breach, dear friend, once
more
Szene 1: 7.1-27.25 3.1-17.32
Überleitung: 27.26-28.22 17.33-18.7
Szene 2: 28.22-30.27 18.7-19.35
Whiteback kommt nochmals auf Vogels Scherz zurück, als er die Papiertüte bemerkt, in der Amy das von ihrer Klasse gesammelt Geld verwahrt, mit dem diese anläßlich eines Besuchs an der New Yorker Börse Aktien kaufen will, um zu lernen, wie unser System funktioniert (29.14-15). Bast wird von einem behinderten Kind erschreckt und stößt Amy an, die daraufhin die Papiertüte fallen läßt. Bast hilft beim Aufsammeln und Whiteback bittet ihn, die Tüte mit den 24$ und 63 Cent später zur Schule mitzubringen.
Überleitung: 30.27-31.12 19.35-38
Szene 3: 31.12-33.16 19.38-21.30
Mit anderen Worten: ihr denkt wahrscheinlich, die Organisation von Wissen sei stets ein immanenter Bestandteil jenes Wissens selbst, wohingegen Unordnung und Chaos entweder als unmaßgeblich oder sogar als bedrohlich zu betrachten seien. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Ordnung ist lediglich ein dünner, gefährdeter Zustand, den wir der grundsätzlichen Wirklichkeit des Chaos überstülpen Gaddis Quelle für den Namen Gibbs sowie zur Entropie ist Norbert Wiener (The Human Use of Human Beings: Cybernetics and Society) und geht auf den amerikanischen Physiker Josiah Willard Gibbs (1839-1903) zurück. Was Gaddis hier macht, ist die Umkehrung der Pole der binären Opposition von Ordnung und Unordnung. Die Hierarchie wird umgekehrt; der Pol, dem gemeinhin der höhere Wert zugemessen wird (Ordnung) ist nicht die Regel, sondern die Ausnahme und der Pol, der als der negative angesehen wird (Entropie, Unordnung) ist in Wirklichkeit die natürliche Zustand der Dinge. Die Unordnung ist die wirkliche Ordnung der Dinge. Es ist interessant, daß Gaddis diese Lehre in einer Schulszene vermittelt, denn natürlich bedeuten Gibbs Worte, daß die Schule ihren grundsätzlichen Sinn verliert, wenn der in der Schule zentrale Begriff der Ordnung dekonstruiert wird. Mich erinnert die Stelle an den ersten Metalog, mit dem Gregory Bateson seine Ökologie des Geistes beginnt: Warum kommen die Sachen durcheinander? (Bateson pp. 32-44) Überleitung: 33.16-34.17 21.30-22.6 |
LiteraturGregory Bateson: Ökologie des Geistes. Anthropologische, psychologische, biologische und epistemologische Perspektiven, Suhrkamp, Frankfurt 1985 |
William Gaddis Hauptseite
Bio- und Bibliographie
Die Fälschung der Welt Inhaltsverzeichnis und Seitenzahlen der deutschen Ausgabe. William Gaddis Weblinks a list of the best Gaddis-weblinks. |