Entfernung von der Sonne: 0,72 AE = 108.200.000 km
Durchmesser: 12.104 km, auf die Erde bezogen: 0,95 Masse: 0.95fache Erdmasse Dichte: 5,24 Gramm/Kubikzentimeter Oberflächentemperatur: 482 Grad Celsius Umlaufzeit: 225 Tage. Rotationsperiode: 243,0 Tage Albedo: 0,76 Die Venus, das hellste Objekt im Himmel, abgesehen von der Sonne und dem Mond, ist oft für mehrere Stunden nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang, weshalb sie auch Morgen- oder Abendstern genannt wird. |
Im Altertum hatte sie in Unkenntnis der Tatsache, daß es sich bei
Morgen und Abendstern nur um einen einzigen Himmelskörper handelt,
zwei Namen: Hesperus und Phosphorus.
Ein Venustag dauert 243 Erdtage, die Rotation ist rückläufig, d.h. die Sonne geht im Westen auf. Die langsame Rotation führt dazu, daß die Venus kein Magnetfeld hat. Die Oberfläche wurde von amerikanischen und russischen Raumsonden (Venera 1-16, 1961-1983) mit Radar untersucht, einige der russischen VeneraSonden landeten auf unserem Schwesterplaneten und übertrugen zum Teil farbige Bilder zur Erde. |
Bei der Beobachtung mit einem kleinen Teleskop zeigt die Venus ähnliche Phasen wie der Mond, die Betrachtung mit stärkeren Instrumenten ermöglicht einen Blick in die dichte, gelbliche Wolkendecke, die in gut 100 Kilometern Höhe in nur vier Tagen (am Äquator) um den Planeten herumwirbelt und 76% des Sonnenlichts reflektiert, so viel wie kein anderer bekannter Himmelskörper im Sonnensystem (Erde=40%). |
Die für uns -selbstverständlich- tödliche
Venusatmosphäre besitzt die 90fache Masse der
Erdatmosphäre, besteht in erster Linie aus Kohlendioxyd und
enthält Spuren von Salzsäure, Flußsäure, Kohlenmonoxyd,
Schwefeldioxyd sowie von Phosphor, Argon, Krypton und Xenon. Der
Atmosphärendruck an der Oberfläche beträgt das 90fache des
normalen irdischen Luftdrucks. Die Sonden hätte man demnach auch als
Tiefsee-Unterseeboote verwenden können. Auf der Venus herrscht ein
Treibhauseffekt, der die Temperatur an der Oberfläche auf über 400
Grad angeheizt hat. Die eventuell einmal vorhanden gewesenen Meere sind
längst verdampft und die hohe Temperatur hat das H2O in seine molekularen
Bestandteile aufgelöst. Der leichte Wasserstoff dürfte ins All
entwichen sein.
Die Venus ist neben dem Merkur der einzige Planet in unserem Sonnensystem, der keinen Mond hat. Es ist nicht sicher, ob die Tatsache, daß gerade die beiden innersten Planeten keine Trabanten aufweisen, ein Zufall ist oder mit ihrer Sonnennähe zu tun hat, die vielleicht keine kleineren Trabanten erlaubt. |
Eine Besonderheit der inneren Planeten aus irdischer Sicht sind die Transite. Venustransite sind viel seltener als die Durchgänge des Merkur vor der Sonnenscheibe, sie finden nur vier mal in 243 Jahren statt und können, wenn die Venus als Schwarzer Tropfen die Sonnenscheibe passiert, wie eine Sonnenfinsternis beobachtet werden. Venustransite treten stets paarweise in einem Abstand von acht Jahren auf, zuletzt in den Jahren 1761 und 1769 sowie 1874 und 1882. Am 8. Juni 2004 und 5. und 6. Juni 2012 nächsten werden die nächsten Venusdurchgänge erwartet. |
1769 bestimmte Nevil Maskeleyne (1732-1811) anhand eines Venustransits den Sonne-Erde Abstand. Wie Thomas Pynchon im ersten Teil seines Romans Mason & Dixon (historisch) korrekt erzählt, führten die beiden Landvermesser, nach denen die Grenze zwischen Maryland and Pennsylvania benannt ist, die hierzu nötigen Beobachtungen während des ersten Transits von 1761 als Untergebene Maskeleynes aus. |
Die Venus hat wie der Mars die Phantasie der Menschen schon von je her beschäftigt. Sie galt jahrhundertelang als Schwester der Erde. In der frühen Science Fiction stellte man sich die Venus wegen der dichten Wolkendecke als dampfende Dschungelwelt vor, wo den Kolonisten entsprechende Abenteuer erwarten würden. Heute wissen wir, daß der ungeheure Druck und die giftige Atmosphäre eine Besiedlung der Venus unmöglich machen. |
Das Sonnensystem:
Sonne Merkur Erde Mond Mars Jupiter Saturn Uranus Neptun Pluto Ida Eros Gaspra
Die Nachbarschaft:
Last update Sunday, January 15, 2006 |